Fragen an den öffentlichen Raum
Ist
öffentlicher Raum jeder Raum der Öffentlichkeit? Gibt es
eine Öffentlichkeit? Oder Öffentlichkeiten?
Entsteht
Öffentlichkeit durch Räume?
Entstehen Räume
durch Öffentlichkeit?
Brauchen
wir Heimat?
Ist Heimat
ein Ort oder ein Zustand?
Ist Heimat
ein Zustand, der durch Orte entsteht?
Wodurch
entstehen Orte?
Welcher Teil der Stadt wird zu
einem Teil von mir?
Hängen wir unser Herz an das,
woran unser Auge haftet?
Oder an das Nichtsichtbare?
Woraus entstehen Begegnung,
Handeln, Sprechen?
Aus Menschen?
Aus Funktionen?
Aus Architektur?
Brauchen wir Monumente?
Wer baut sie?
Welche Sprache sprechen sie?
Für wen sind sie gemacht?
Wer setzt in der Stadt die
Zeichen, wer bestimmt das Bild?
Warum versickert das Städtische
an den Rändern?
Was bedeutet „Stadt“ an der
Peripherie?
Läßt sich das Städtische
dorthin verpflanzen?
Gehört es dort überhaupt hin?
Kann überall Stadt sein?
An welchem Ort fühle ich mich
wohl?
Welcher Ort ist un-heimlich?
Muß München leuchten?
Braucht die Stadt Gegenwelten zu
ihrer glänzenden Seite?
Brauchen wir Ästhetik?
Oder brauchen wir Leben?
Ist nur dort Stadt, wo Leben ist?
Muß ich im Puls der Stadt
mitschlagen?
Ist die Straße nur ein Ort des
Konsums?
Was wäre die Straße ohne den
Konsum?
Gehört die Stadt nicht allen?
Wozu erzieht öffentlicher Raum?
Wozu erzieht ein Kaufhaus?
Sind private Räume inszeniert
und unauthentisch?
Werde ich in privaten Räumen
manipuliert?
Wie authentisch ist der öffentliche
Raum, wer inszeniert ihn?
Wer manipuliert mich dort?
Wer inszeniert am besten?
Wer braucht Straßen, wenn es
Parlamente gibt?
Wer braucht Fenster, wenn es
Fernseher gibt?
Wer braucht Plätze, wenn es das
Internet gibt?
Wer braucht Urbanität, wenn es
Ausfallstraßen gibt?
Ist die Stadt ein Fehler?
Ist die Stadt eine Lösung?
Ist die Stadt ein Anachronismus?
Ist die Stadt eine Utopie?
Sind
Utopien abzulehnen?
[Pamphlet Nr. 14]

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