Was fehlt: der Diskurs
Gesellschaft begegnet sich, interagiert, kommuniziert: öffentlicher Raum – Kitt der Gesellschaft? Wer denkt öffentliche Plätze in München – und warum? Videoüberwachung und Demonstrationsverbot? Kunst und Kommerz? Eventisierung und Privatisierung? Verfall des öffentlichen Lebens oder Renaissance öffentlicher Räume?

Zahlreiche Themen, die den öffentlichen Raum betreffen, sind in letzter Zeit in den Mittelpunkt des sozialen und politischen Interesses gerückt. Doch was in München fehlt, ist ein grundlegender, stadtübergreifender Diskurs über die Gestaltung und Funktion der öffentlichen Räume. Ein Diskurs, der die vielen einzelnen Phänomene in einen größeren Zusammenhang stellt, um eine neue Perspektive auf sie zu gewinnen.

die_urbanauten
In Berlin, Hannover, Stuttgart, in Barcelona, Rotterdam, Lyon findet diese Debatte bereits statt, nicht aber in München. Findet nicht statt? Bisher nicht öffentlich. In München wird sie zur Zeit geführt von einem dutzend junger Urbanauten aus verschiedenen Disziplinen - Sozialgeographie, Architektur, Politik, Germanistik, Kunst- und Kulturwissenschaft.

die_urbanauten begannen Ende 2002 als eine Art Debattierclub in Verbindung mit dem Münchner Forum. Der Dokumentation unserer inhaltlichen Arbeit dienten und dienen die »Pamphlete«, die als Diskussionspapiere Positionen formulieren und Anstöße zur programmatischen Weiterentwicklung bieten. Seit 2003 haben wir unsere Diskussion zunehmend für ein breites Publikum geöffnet: Mit öffentlichen Debatten und Vorträgen, mit Experimenten und Exkursionen im und in den öffentlichen Raum, mit Texten zum Thema und eigener Forschung.

Innerhalb des Münchner Forums vertreten Benjamin David, Ulrike Schröppel, Stefan Zöller, Yvonne Außmann, Vera Neuhäuser, Agnes Förster und Christian Hartard die urbanauten im Programmausschuß.

   

 

     
     
     
     
     
     
     
     
  Wer wir sind    
 
     


       
     

Ben David
Sozialgeograph
geb. 1976

Gründer der urbanauten, Flaneur und fasziniert vom öffentlichen Raum. Diplomarbeit 2003 über „Feste, Märkte und Proteste – organisierte Ereignisse im öffentlichen Raum“. Veranstalter von Streetlife Festival, Münchner Blade Night, Wanderbaumallee, verschiedenen Straßenfesten, Öffentlichkeits-Kampagnen und Presseaktionen in seiner langjährigen Zeit bei Green City e.V. Auslandstudium 2001 in Barcelona. In New York geboren, in München aufgewachsen. Möchte eine kritische und kreative Debatte über den öffentlichen Raum und das öffentliche Leben in München anregen, die bisher fehlt, aber notwendig ist für eine lebenswerte Stadtentwicklung.

Focus:

Ereignisse im öffentlichen Raum, Zeit-Räume

 

 

Stefan Zöller
Sozialgeograph
geb. 1976

Platzspezialist unter den urbanauten.  Diplomarbeitsthema: „Stadtplatz Münchner Freiheit. Soziale Dimensionen eines öffentlichen Raumes“. War seit jeher an Plätzen interessiert, vor allem aufgrund einer Exkursion nach Barcelona und einjährigem Studienaufenthalt in Tours/Frankreich. Praktizierte beim Münchner Forum, bei Green City, Bulwien AG, Mercuri International und Messe München. Vorliebe für wirtschaftliche (VWL- und Tourismuswirtschaft-Nebenfachstudium) und politische Themen.

Focus: 

Plätze unter sozialer Perspektive,  Einzelhandel und öffentlicher Raum.

 

 

           

 
       
     

Yvonne Außmann
Sozialgeographin
geb. 1967

Arbeitet beim Münchner Diskussionsforum für Entwicklungsfragen (Münchner Forum) und am Institut für Medienforschung und Urbanistik (IMU). Nach einer Ausbildung zur Krankenschwester beim Roten Kreuz holte sie das Abitur extern nach.  Anschließend Studium der Sozialgeographie an der TU München. Erste Berufserfahrung sammelte sie im Berliner Stadtbüro Hunger (Stadtplanung und Stadtforschung): „Wohnumfeldgestaltung“ in der Platte, Fritz-Heckert-Siedlung Chemnitz und Magdeburg-Olvenstedt. Mit Tochter Paulina erlebt sie den Spielplatz als öffentlichen Raum mit eigenen Gesetzen. Seit 2000 zurück in München und fast glücklich über die aufgeräumten, unaufgeregten Straßen und Plätze.

Focus:

Vernetzung zwischen urbanauten und Münchner Forum  

 

 

Vera Neuhäuser
Sozialgeographin
geb. 1977

Herzblut-Soziologin. Studiert Sozialgeographie (Soziologie, Politik und Kommunikationswissenschaft im Nebenfach) an der Universität München. Seit 2000 studentische Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Soziologie der TU München. Praktizierte in der Academy of Urban Strategy and Management (Shanghai), in der Stadtentwicklungsplanung Münchens und im Sozialwissenschaftlichen Institut München (SIM) sowie im Münchner Forum. Öffentlichkeitsarbeit und Aktionen im öffentlichen Raum für Pro Regenwald e.V. (Vorstandsmitglied). Schreibt als Freie für verschiedene Zeitungen. Soziologisches und stadtplanerisches Interesse am öffentlichen Raum. 

Focus:

Soziologische Perspektive, öffentlicher Raum in der perforierten Stadt (Diplomarbeit)

 

           

 
       
     

Claudia Zech
Germanistin
geb. 1978

Studiert transnationale Germanistik (Soziologie und Geographie im Nebenfach) an der Universität München. Die Allgäuerin und Wahl-Münchnerin fasziniert der öffentliche Raum als schwer fassbare Größe, als gesellschaftskonstituierender Raum und tausend andere Dinge, denen es durch Denken als Überschreiten auf die Spur zu kommen gilt.  

 

Natalie Krieger
Kulturwirtin
geb. 1977

Pendelte von März 1998 bis Januar 2004 zwischen Passau, München, Barcelona und Köln, um der Literatur eine Stimme im (öffentlichen) Raum zu verleihen. Studium der Kulturwirtschaft und der romanischen Literatur in Passau und Barcelona. Fußgängerin mit ausgeprägtem Orientierungssinn. Moderatorin des Open Air Poetry Slams Passau, Begründerin des Poetry Slams Barcelona und der Lyrikgruppe >>FWD y REW<< (Barcelona). Seit Januar 2004 Wahlmünchnerin und Mitglied der urbanauten. Zuhörerin und Wortwählerin mit Gespür für das Zusammenspiel von Wort und Umgebung.

Focus:

Literaturereignisse im öffentlichen Raum mit dem Ziel, das Ewige im Vergänglichen zu bewahren (Charles Baudelaire)

 

           

 
       
     

Agnes Förster
Diplom-Ingenieurin der Architektur
geb. 1976

Kam auf den Geschmack an Stadt und Landschaft durch Fotografie und Reisen. Studium der Architektur in München und Lausanne, fand dort Lehrer aus Zürich, Madrid, Paris, Mailand. Mitarbeit am Projekt 5 Höfe im Büro Herzog & de Meuron. Sucht eine Architektur mit gesellschaftlichem und kulturellen Anliegen, sieht ihre eigene Tätigkeit aufspannt zwischen Forschung/Theorie und Entwerfen/Bauen. Beschäftigte sich mit dem Thema "Straße im Münchner Norden", durch Feldforschung zu Typologie und Raum. Sieht Chance der urbanauten im interdisziplinären Arbeiten. Seit 2003 Partnerin im Büro 4architekten (www.4architekten.de). Interesse an planerischen Strategien für den Umgang mit Bestand, sucht Angemessenheit und Effizienz planerischer und baulicher Eingriffe.

Focus:

Planungsinstrumente für den öffentlichen Raum

 

Martin Klamt
Sozialgeograph und Politologe
geb. 1977

Der Polisoph unter den urbanauten. Abschluß als Diplom-Politologe an der Münchner Hochschule für Politik, daneben Studium der Sozialgeographie (Raumplanung, Städtebau, Soziologie und Sozialpsychologie im Nebenfach) sowie Jura an der LMU München. Praktizierte beim Taipei City Government (Taiwan), bei Kienbaum Consultants, beim Kontor für Technologietransfer. Seit 2001 studentischer Mitarbeiter am Institut für Politik und öffentliches Recht der Uni München.

Focus:

Sicherheit, Normen-, Macht- und Kontrollstrukturen im öffentlichen Raum

 

 

 

 
     

Uli Schröppel
Sozialgeographin
geb. 1976

Studiert an der Universität München Sozialgeographie mit dem Schwerpunkt Stadtgeographie (Städtebau und Politikwissenschaft im Nebenfach). Langjährige Mitarbeit bei Green City e.V. München. 2001 Auslandstudium in Barcelona, wo der öffentliche Raum für sie zentrales Thema wurde. Praktizierte u.a. beim Planungsreferat in München. In Hamburg geboren, aber schon fast eine Münchnerin geworden.

Focus:

Öffentlicher Raum als Spiegel der Gesellschaft, Nischen im Öffentlichen Raum

 

Christian Hartard
Kunsthistoriker
geb. 1977

Absolvierte eine Redakteursausbildung an der Deutschen Journalistenschule und studierte in München Kunstgeschichte (Politik und Soziologie im Nebenfach); 2003 Abschluß mit einer städtebaulichen Magisterarbeit: „Neuperlach. Utopie des Urbanen“. Praktika u.a. beim Magazin der Süddeutschen Zeitung und am Kunstverein München. Arbeitet derzeit an einer Dissertation über aktuelle Entwicklungen politisch engagierter Kunst im öffentlichen Raum (mehr unter www.freischwimmer.net) und studiert Bildhauerei an der Akademie der Bildenden Künste München.

Focus:

öffentliche Kunst, symbolische Repräsentation im öffentlichen Raum, Stadtgestaltung

 

     
   
     

Alexander Danzer
Volkswirt und Sozialgeograph
geb. 1978

Studiert(e) in Berlin, Almaty (Kasachstan), Prag und München. Stipendien der tschechischen Regierung, der Studienstiftung des Deutschen Volkes, des DAAD und der Haniel-Stiftung. Besonderes Interesse für Osteuropa und postsowjetische Staaten. Liebt das Reisen und das Reimen. Versteht den öffentlichen Raum als offenes Buch: offen für Interpretationen und Interpunktionen. Möchte gegen Analphabetismus arbeiten.

Focus: 

Symbolische Repräsentation und kollektives Erinnern im öffentlichen Raum, Transformationsprozesse im öffentlichen Raum