»Nachbarn spielen für Nachbarn«...

...unter diesem Motto stand die erste »Fête de la musique« in der Hohenzollernstraße, veranstaltet von den_urbanauten im Rahmen des Projektes »OP 13«. Trotz inzwischen winterlicher Temperaturen wagten sich acht Musiker und Musikgruppen auf die Straße, spielten und sangen und machten aus der Verkehrsstraße einen Ort. Für einen Abend schufen sie einen Rahmen für Kommunikation, Unterhaltung und außergewöhnliche Begegnungen mit Flaneuren und den Leuten von nebenan, einen Ort zum Verweilen im Fluß.

So tönte Irish Folk aus der Hofeinfahrt, während die »Rattenfänger von Honzi« mit ihren Flöten vorbeizogen und die Stepptänzerinnen von »Tabs for Time« gegenüber der lachenden Menschentraube beim Kindertheater »Struwwelpeter« ihr Können zeigten. Trommler ließen an der nächsten Ecke ihr Publikum mitwippen, während vor der Buchhandlung lateinamerikanische Rhythmen erklangen. Und mit dem Klang italienischer Arien zogen Erinnerungen an den vergangenen Sommerurlaub vorbei… Als Stars des Abends entpuppten sich Herr Schmidt und seine Gitarre: Mit einem Repertoire von Fredl Fesl bis Johnny Cash wurde der Eingangsbereich eines Schuhgeschäfts zur Bühne, und unter dem großen Beifall des Publikums fanden die Zugaben erst kurz vor zehn ein Ende.

München leuchtet
Lampions säumen den Weg von Auftritt zu Auftritt
   
   
     
     
 
Herr Schmidt hält bis zum Schluß durch

 

     
     
 


Die »Rattenfänger von Honzi
« ziehen durch die Hohenzollernstraße

 

   
   
 
Neue Klänge vor dem Schaufenster...

 


...und heiße Rhythmen vor jugendlichem Publikum
 
   
 
Mütze und Musik halten warm...

 


...Steppen auch
 
   
 
Beim »Struwwelpeter
«...

 


...leuchteten nicht nur die Lampions
 
       
  OP 13
Vom 18. Oktober bis zum 2. November 2003 spürte das Projekt
»OP 13«, organisiert vom  kultur+vergnuegen (www.kulturvergnuegen.de), den Geschichten der Schwabinger Hohenzollernstraße nach - in Ausstellungen, Aktionen, Lesungen, Filmen und Veranstaltungen.

OP 13 bezeichnet die Planquadrate, in denen der »Falk-Stadtplan« für München die Hohenzollernstraße verortet, eine Straße, die einem massiven Wandel unterworfen ist. Diesen symptomatischen Strukturwandel mit seinen vielfältigen Auswirkungen sollte das Projekt  »OP 13: die Hohenzollernstraße« aufgreifen.

Das zentrale Thema des Projekts war der Wandel des öffentlichen Raums in einem fest umrissenen Quartier und seine Auswirkungen auf die Lebensbedingungen der Menschen, die sich in ihm bewegen. Durch Kunstaktionen in und an der Straße thematisierte das Projekt »OP 13« die Auseinandersetzung mit dem persönlichen Lebensumfeld genau dort, wo das Problem besteht. Damit wurde es nicht in den musealen Raum oder in etablierte Kulturzentren verschoben, wo es von einer kulturell besonders interessierten und geschulten Öffentlichkeit wahrgenommen wird. In diesem Sinn reflektierte »OP 13« die Veränderung der Straße und eröffnete Wege des Umgangs mit der Veränderung. Es ging dabei nicht um eine künstlich theatrale Inszenierung. Vielmehr wurden die realen Gegebenheiten mittels der künstlerischen Produktion auf eine andere Ebene gehoben. Durch diese Distanz und Brechung konnte die Straße wirklich zur Bühne werden.