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öffentliches Leben als Improvisationstheater +++ extreme
Rollen ermöglichen Begegnung +++ Gegensätze machen öffentlicher
Raum lebendig +++
Nach
dem Verlesen des Pamphlets Nr. 1 des Kollegen Klamt entfachte
erneut die Diskussion über die Öffentlichkeit im Mobilitätsraum.
Die
erzwungene Enge, beispielsweise in der U-Bahn wurde nicht übereinstimmend
als positiv oder kommunikationsfördernd oder gar öffentlich
betrachtet. Freiwillige Enge hingegen, beispielsweise im
Biergarten, bietet oftmals die Möglichkeit zur Kommunikation.
Große
Übereinstimmung herrschte bei der Vermutung, dass ein
unvorhergesehenes Ereignis die Beteiligten in Interaktion
treten lässt. Hierzu wurden mehrere Beispiele angeführt.
Zwei stellvertretend: Die U-Bahn die im Tunnel stehen bleibt
oder der Fahrstuhl der stecken bleibt. Zu letzterem sei auf
einen Sketch von Anke Engelke und Olli Dietrich hingewiesen.
Aus
dieser Debatte heraus entstand eine lebhafte Diskussion über
die Rolle des einzelnen in der Öffentlichkeit. Dabei
kristallisierte sich die Vermutung heraus, je extremer die
Rollen, der Status etc. der einzelnen Personen auseinander
liegen, desto spannender / lebendiger ist der öffentliche
Raum. Jede Person spielt im öffentlichen Raum eine Rolle,
zelebriert ihre Rolle und befindet sich in einem ständigen
Improvisationstheater.
Hier
müsste sich meiner Meinung nach noch die Debatte um
Kommunikation, Interaktion und Verhalten von Individuen und
Gruppen im öffentlichen Raum anschließen.
Der
zweite Diskussionsblock drehte sich um soziale Brennpunkte in
der Stadt. Es stand die Frage im Raum, ob nicht wohlhabende,
segregierte „Ghettos“ ein viel größeres Defizit an
sozialen und nachbarschaftlichen Kontakten besitzen, als die
sogenannten Stadtviertel mit sozialen Schwierigkeiten. Ein
Indiz dafür könnte sein, dass es in den wohlhabenden
Vierteln weniger oder gar keine Straßenfeste in den letzten
Jahren gab. Also lieber die soziale Stadt für Grünwald als fürs
Hasenbergl?
Ulrike Schröppel
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