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private und öffentliche Zustände: der Städter hat die Wahl
+++ privat und öffentlich bedingen sich gegenseitig +++ öffentlicher
Raum als Wert (!) +++ Qualitäten des „guten“ öffentlichen
Raums (?) +++
Ausgehend
von der vorangegangenen Diskussion über öffentlichen Raum
und Mobilitätsraum (Pamphlete Nr. 1 und 2) und der
berichteten persönlichen Erlebnisse im öffentlichen Raum
konnten wir folgende Thesen formulieren
(chronologisch sortiert):
Zunächst seien die Grundthesen eines unserer Kollegen namens
Bahrdt, dem Nestor der Diskussion Öffentlichkeit - Privatheit
– Urbanität vorangestellt:
Urbanität
entsteht 1. durch Polarisierung zwischen öffentlicher und
privater Sphäre und 2. durch Begegnung (distanzierte
Interaktion) mit dem Fremden.
1. (Thomas)
Die Öffentlichkeit wünscht gar keine Kommunikation im ÖR.
2.
(Tillmann)
Wer
Öffentlichkeit sucht, geht nicht in einen öffentlichen Raum,
sondern in eine öffentliche Veranstaltung.
3.
(Benjamin)
Gesellschaftlicher
Zusammenhang - individueller Zusammenhang. Der
Private braucht private und öffentliche Zustände.
4.
(Hr. Czisch)
Privates
braucht Öffentlichkeit und: Privatheit als Funktion der Öffentlichkeit.
Privat
besetzter ÖR führt zu Kollisionen. Jeder
urbane Raum ist öffentlich, aber nicht jeder öffentliche
Raum ist urban!
5.
(Benjamin) Ausgehend
von dem Satz „Stadtluft macht frei“: In der Stadt kann man
sowohl privat sein, als auch in die Öffentlichkeit gehen.
6.
(Hr. Czisch)
Extrovertiertheit
/ Öffentlichkeit ist ein europäisches Phänomen
7.
(Hr. Czisch)
Ein
öffentliches Thema ist im öffentlichen Raum optimal
platziert.
8.
Abgrenzung
9.
(Benjamin)
Der
ÖR muss zu einer Kategorie, d.h. zu einem Wert gemacht
werden!
Die
Thesen konnten im Laufe des Abends nicht eingehend debattiert
werden. Ebenso bleiben folgende Fragen vorerst unbeantwortet:
(Benjamin)
Ist ein Straßenfest eine negative oder eine positiv zu
wertende Inbesitznahme öffentlichen Raums? Schafft es oder
verhindert es Öffentlichkeit?
(Benjamin)
Wo ist die Grenze zwischen Nachbarschaftsveranstaltungen und
„echt“ öffentlichen Veranstaltungen?
(Stefan)
Administrative versus qualitative Abgrenzung des ÖR: Ist eine
Verkehrsinsel ÖR? Sind es die 5 Höfe? Wie gehen wir mit
diesen Grundsatzdefinitionen um? Was ist „guter“ öffentlicher
Raum?
Jeder einzelne Punkt könnte in den nächsten Monaten
eingehend und spannend diskutiert werden...
Wie in der Tagesordnung
zu diesem debatten_gelage vorgesehen, schwenkten wir
aus aktuellem Anlass im Anschluss an diese Grundsatzdebatte über
in Richtung der Frage Politik – Demonstration - öffentlicher
Raum. Gründungsmitglied Benjamin hatte eine eindrucksvolle
Sammlung von Zeitungsartikeln zur NATO-Sicherheitskonferenz
2001 dabei, als politische Meinungsäußerung im ÖR verboten
worden war. Er wies auch darauf hin, dass in der
Lothringerstraße zur Zeit ein Kunstprojekt zu diesem Thema
stattfindet.
Stefan
Zöller
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